Logeintrag Captain Fa Solo, Sternzeit -306151.5454234973

Es ist jetzt gerade Sonntagmorgen und ich vermisse eine gute Tasse Kaffee. Da wir, wie die meisten Australier (die zuhause eher Tee tringen), keine Kaffemaschine besitzen muss ich mich mit Instant Kaffee begnügen. Interessanterweise wird hier aber dennoch eine gewisse Kaffeekultur gepflegt. Es gibt ‘Bakeries’ und auch viele Restaurants wo man guten Kaffee kaufen kann. Dieser wird von sogenannten Baristas zubereitet, welche eine spezielle Ausbildung machen müssen um die hochkomplexen und riesigen italienischen Kaffeemaschinen bedienen zu dürfen und damit dann schöne Muster wie z.B. Herzen oder Blumen in die geschäumte Milch zaubern. Standardmässig gibt es eigentlich überall dieselben vier Varianten ‘flat white’, ‘latte’, ‘long black’ und ‘short black’ und diese meist in drei verschiedenen Grössen. Der Preis variiert je nach Lokal zwischen 4 und 6 Australischen Dollars. Das ist immerhin etwas günstiger als ein Bier im Pub, welches normalerweise im kleinen Becher, (Schooner) um die 7 Dollar kostet. Das witzige am Kaffee ist aber nicht die aufwendige Zubereitung, welche locker ein paar Minuten in Anspruch nehmen kann, sondern die Art wie die Leute am Sonntagmorgen mit ihren Autos zur Bakery fahren, dort in langen schlangen anstehen um ein six pack ‘flat whites’ zu kaufen und mit diesen dann wieder nach Hause fahren. Ob diese später in der Mikrowelle wieder aufgewärmt werden konnte ich noch nicht rausfinden.

Gestern waren wir wieder mal an der Gold Coast und zwar im Wet’n Wild. Das ist ein Vergnügungspark mit vielen verrückten Wasserrutschen (inkl. Looping!). Nicht weit entfernt ist auch der Park, wo vor ein paar Tagen ein schlimmer Unfall passiert ist (siehe 20min.ch). Trotz ziemlich vielen Leute und langen Warteschlangen hatten wir bei strahlender Sonne und angenehmen 30 Grad jede Menge Spass. Ein Highligh des Tages abseits der Wasserrutschen waren die ‘icecream buckets’.

Vor einer Woche sind wir in neues Haus an der Alcorn Street in Suffolk Park umgezogen. Wir wohnen nun noch näher am Strand und benötigen nun zu Fuss nur noch 2 Minuten bis zum Meer…

Mit Surfen war in den letzten zwei Wochen leider nicht viel los. Wenn es mal etwas Swell hatte, dann war es gleichzeitig sehr windig und die Wellen zu choppy zum surfen. Für die ‘flat days’ haben wir uns nun aber ein schönes SUP gekauft und dieses auch schon getestet.

Damit es mir hier ohne surfen nicht allzu langweilig wird habe ich mich in der Schule wieder etwas mehr angestrengt. Meine Lehrerin Liese meint, dass dies nötig sei, wenn ich an der IELTS Prüfung die Note 8 erreichen möchte. Ich soll vor allem weniger überlegen bevor ich spreche bzw. antworte. Das wird ansonsten als Unsicherheit gewertet. Hab mir nun schon überlegt, ob ich evtl. vor dem ‘speaking test’ ins Pub soll… Halleluja!

Ach ja, dann war da ja noch diese Sache mit dem Geld verdienen. Das hätte ich ja fast vergessen… schliesslich zähl hier und jetzt vor allem nur etwas: ‘surfing is live, the rest is details’. Anyhow, Pia hilft ja bereits seit längerem in der ‘school canteen’ aus, wo die Chefin sehr begeistert ist von ihrem Einsatz und sie am liebsten einstellen möchte. Leider gibt es aber dafür (noch) kein Budget. Letztes Weekend konnte sie bei einem Catering Service an einer Hochzeit aushelfen und ein paar Dollars verdienen. Eventuell kann sie dort auch in Zukunft mal wieder arbeiten. Sie hat aber auch schon einige Bewerbungen in verschiedenen Geschäften in der Gegend abgegeben (u.a. auch in der Suffolk Park Bakery) und hofft, dass es evtl. auf die Sommerzeit mit einem Aushilfsjob klappen wird, wo hier anscheinend alles etwas ‘busy’ werden soll dank der Touristen, die dann hier aufkreuzen… We will see.

Auch ich habe übrigens schon diverse Bewerbungen verschickt, leider aber in den meisten Fällen gar kein Feedback erhalten. Ein sehr interessanter Job am Flughafen an der Gold Coast hätte mich sehr interessiert, leider hat es dort aber aufgrund meines Visa Status nicht geklappt. Die Gold Coast ist ein Küstenabschnitt etwa 1 Stunde nördlich von Byron. Es gibt dort verschiedene mehr oder weniger bekannte Ortschaften wie z.B. Surfers Paradise, Burleigh Heads oder Coolangatta. Da es in Byron praktisch keine IT Jobs gibt, fokusiere ich meine Jobsuche auf die Gold Coast, da ich dorthin evtl. pendeln könnte. Leider gibt es aber anscheinend dort genügend Arbeitskräfte in meinem Arbeitsfeld, was es mir als Ausländer sehr schwierig macht berücksichtig zu werden. In Brisbane hingegen scheint es viel mehr freie Stellen zu geben. Brisbane ist zwar eine nette Stadt, sie ist aber über zwei Stunden von uns entfernt. Ausserdem wird es dort im Sommer ziemlich heiss, da Brisbane in den Tropen liegt. In Byron ist das Klima subtropisch und da es am Meer liegt, geht hier auch meist ein Wind. However, vor ein paar Wochen hatte ich mich aufgrund eines Tips aus der Schweiz (Danke Alex!) bei der Firma Data#3 für einen Job als Network Engineer beworben und auch promt eine Einladung für ein Interview erhalten. Ich habe mich dann in voller Montur durch ein eher merkwürdiges Bewerbungsgespräch gekämpft, hatte aber am Schluss ein relativ gutes Gefühl und man mir dann auch versprochen, dass ich bald ein Feedback erhalten soll. Als ich eine Woche später nachhaken wollte, hat man mir aber davon abgeraten, da dies etwas zu kurzfristig und nervös sei. Vor allem, da am Dienstag der Melbourne Cup war, ‘the race that stops a nation’. Das ist ein Pferderennen um 3 Uhr nachmittags welches nur etwas mehr als 3 Minuten dauert, die ganze Nation aber eine halbe Woche beschäftigt. Am Renntag gehen viele Leute mit Anzug bzw. Dress zur Arbeit, wo sie aber nur kurz auftauchen um dann spätestens für die ‘Lunch Break’ im Pub zu sein, wo man den Rest des Tages verbringt und auf einen Wettgewinn hofft. Am folgenden Tag sind die Leute dann entsprechend ‘hung over’ und die Arbeit der ganzen Woche muss dann in den letzten beiden Tagen nachgeholt werden…

Ansonsten? Sommer warm, alles gut! …und nun ist es höchste Zeit für die Beach.

See yous later.

#Christian

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