Vom 15. bis 24. Dezember waren wir in Neuseeland in den Ferien wo wir mit einem Campervan die Südinsel erkundet und unseren alten Freund Igor und seine Familie besucht haben. Es hat uns sehr gut gefallen im Land der Kiwis und Herr der Ringe. Ausserdem haben wir das bestgehütete Geheimnis des Landes erfahren…
Hier unser Bericht und ein paar Fotos.
#Pia
Da wir bereits alte Hasen im Camper Business sind, haben wir uns eine anspruchsvolle Tour ausgedacht. Geplant waren 3 bis 4 Stunden Fahrzeit pro Tag, was wir vorwiegend auch eingehalten haben. Die letzten Tage war es dann sogar weniger als geplant.
Hier unsere Route: https://goo.gl/wbGIle
Nach einem imposanten Anflug über wunderschöne Berge sind wir am 15. Dezember in Queenstown gelandet. Am ersten Tag war es regnerisch und etwas kühl. Wir waren aber vorgewarnt und hatten unsere warmen Kleider dabei.
Die erste Nacht verbrachten wir auf einem ruhigen Campingplatz an einem wunderschönen See in der Nähe von Wanaka. Es hatte dort hunderte kleine Hasen. Viele Ihrer Kollegen haben wir tragischerweise in den folgenden Tagen als Roadkill auf den Strassen in ganz NZ angetroffen.
Am nächsten Tag fuhren wir über den Haast Pass zuerst in den dicksten Regenwald und danach an die schöne, wilde Westküste, wo wir bald mit dem bestgehüteten Geheimnis Neuseelands Bekanntschaft machten, welches in keinem Reiseführer erwähnt wird und auch bei ‘Herr der Ringe’ nicht vorkommt; die Sandflies! Diese lästigen Kerle sehen zwar aus wie Fruchtfliegen, sie können aber ganz schön giftig stechen. Dies bemerkt man aber vorerst gar nicht so richtig, da die Stiche erst nach etwa 2 Tagen anschwellen und so richtig zu jucken beginnen. Dieser Zustand bleibt dafür dann für einige Tage daueraktiv und man kann nur selten nicht daran denken. Für die beeindruckende und fast menschenleere Landschaft nimmt man dieses Übel aber gerne in Kauf (Red: sagt Pia).
Die zweite Nacht haben wir in einem Ort namens Franz Josef verbracht. Von dort aus kann man ein paar imposante Gletscher (für Nicht-Schweizer) sehen. Ja nach Budget und Zeit von Fern, zu Fuss oder auch per Helikopter. Diese fliegen im 15 Minuten Takt ab morgen um 8 Uhr. Wir haben uns dann dort in einem netten lokalen Burger Restaurant ein leckeres Dinner gegönnt und haben aus Neugierde die angepriesenen ‘Cheese Covered Chips’ als Beilage zu unseren Sandwiches bestellt. Die Chips waren natürlich noch viel besser als erwartet und leider auch extrem viel heisser als erwähnt. Christian hat sich in seiner Gier dermassen den Mund verbrannt, dass er danach bis zum Ende der NZ Ferien keine Freude mehr am Essen (und sogar Trinken!) hatte. Schon wieder mussten wir feststellen, dass die Gefahren in diesem Land viel perfider sind als die gefährlichen Tiere in Australien.
Weiter ging es danach der Westküste entlang Richtung Norden. Okarito, Greymouth, Punakaiki mit den Pancakes Rocks, Westport und dann Richtung Nelson wo wir Anja und Igor mit ihrer Tochter Nora besuchten.
Igor ist ein alter Freund aus Basel. Anja und er sind beide Meeresbiologen und sie hatten viele interessante Stories aus Ihrem Berufsleben zu erzählen. (Igor ist u.a. bekannt als Bronko Futic, Gründer der Society for Ocean Conservation und ausserdem als grösster Witzbold des Landes!) Die beiden leben bereits seit vielen Jahren in NZ und lieben das entspannte Leben der Insel. Wir hatten zwei super Tage bei Ihnen und noch viel lustigere Abende!
Danach ging es dann wieder zurück in Richtung Westküste, jedoch nicht mehr ganz der Küste entlang, sondern durchs Landesinnere den Bergen entlang. Zuerst über den Artur’s Pass zum wunderschön türkis farbigen Lake Tekapo und dann zum Lake Pukaki mit dem Mount Cook im Hintergrund.
In Twizel (sprich: Tweisel) legten wir einen Halt ein. Rund um dieses Dorf wurden einige Szenen der Herr der Ringe Filme gedreht (z.B. die Schlacht um Minas Tirith in Gondor). Dort auf dem Zeltplatz hat sich Jussi (und uns alle) unglücklicherweise aus dem Campervan ausgeschlossen. Zum Glück war der Stauraum im hinteren Teil des Campervan nicht abgeschlossen und Jussi gelang es dank seiner Grösse und Beweglichkeit durch eine kleine Lücke unter der Sitzbank/Bett hindurch zu kriechen und danach von innen die Türe wieder zu öffnen. Wir haben ihn auf der Stelle zum ‘Hero of the Day’ erkoren.
Die letzte Nacht verbrachten wir in Queenstown, sehr schön gelegen an einem See mitten in den Bergen. Der Ort ist sehr touristisch aber schön raus geputzt und vor allem bekannt für Bungee, Rafting, Mountainbiking, Helitours und vieles mehr.
Nach der unkomplizierten Abgabe unseres Campervans am nächsten Morgen sind wir dann zurück an die Gold Coast ins richtig sommerlich heisse Australien zurück geflogen.
Hier noch ein paar Facts zu NZ: Das Land ist etwa so gross wie Deutschland oder auch Japan, hat aber nur 4 Mio. Einwohnen. In Deutschland wohnen 80 und in Japan sogar 130 Mio! Dafür gibt es in NZ etwa 30 Mio. Schafe. 3/4 der Leute wohnen auf der Nordinsel und die meisten der 1 Mio. Einwohner der Südinsel leben in oder um Christchurch. Der Rest der Südinsel ist demnach sehr dünn besiedelt. Wahrscheinlich haben wir einen Grossteil dieser Leute persönlich getroffen 🙂
Wir haben jedenfalls gelernt, dass man in diesem Land jede Gelegenheit zum tanken oder einzukaufen nutzen sollte…
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