Hi, how you going?
21/07/2017, 8:00AM, Coolangatta (T) – Ich sitze jetzt gerade am Airport an der Gold Coast und warte auf meinen Flug nach Sydney, von wo ich etwas später nach Singapur und danach ein paar Stunden später schlussendlich nach dirty old Z weiterfliegen werde.
Glücklicherweise muss ich dort nicht lange bleiben (ausser ich werde am Zoll festgehalten nachdem sie in meinem Gepäck den ausgestopften Koala gefunden haben…). Ich werde nämlich von meinen allerliebsten abgeholt und wir fahren dann zusammen für ein paar Tage nach Flims, auf was ich mich seit langem riesig freue. Endlich werden wir unsere Freunde Sol, Marco und die 4 Kids wieder mal sehen. Ausserdem freue ich mich natürlich auch sehr auf die schönen Bündner Berge. Die habe ich hier zeitweise schon etwas vermisst. Ich hoffe das Wetter wird gut, damit wir im Cauma- oder Crestasee baden und SUP’en können. Hey Ava, Götti can’t wait to see you darling!!!
By the way, Flims ist neben Bayron Bay im Moment der einzige Ort auf der Welt ist, wo ich gerne sein möchte. Das sind die Orte wo ich ausserhalb dem schönen Basel die besten Jahre meines bescheidenen Lebens verbracht habe – #ridemoreworkless #onlyasurferknowsthefeeling #surfingislifetherestisdetails.
In den letzten drei Wochen habe ich meine Familie vermisst wie noch nie und die Zeit ist mir unendlich lange vorgekommen. Da ich viel Zeit alleine verbracht habe, hatte ich auch sehr viel Zeit zum Nachdenken und dabei ist mir noch einmal tiefer bewusst geworden, wie sehr ich unsere neue Heimat liebe und, dass es mir schwer fallen wird, mich von hier irgendwann mal wieder endgültig zu verabschieden. Gestern hatte ich so etwas wie eine Generalprobe fürs Abschiednehmen. Der letzte Tag vor den Ferien. Es kommt mir vor wie das Ende einer tollen Ferienzeit. Wenn es einem irgendwo sehr gut gefällt, dann macht es anscheinend keinen grossen Unterschied, wie lange man dort war… Da war doch mal was mit Zeit und relativ. However, wenn ich von der neuen Heimat schreibe, dann meine ich damit nicht unbedingt Australien, sondern viel mehr das Byron Shire, die Region, in der wir wohnen (siehe zu diesem Thema auch den letzten Blog Post). Ich kann mich auf jeden Fall noch nicht so richtig mit der Idee anfreunden, nicht mehr am Meer und den Wellen zu wohnen, wo ich täglich surfen kann (wenn ich nicht gerade in Brisbane am arbeiten bin). Ich habe hier mit dem Surfen definitive meinen Frieden gefunden und das will ich im Moment nicht wieder hergeben. Normal, oder?
Ich habe mir auch überlegt wie viel Glück und Freude mir die Entscheidung für ein Leben an einem anderen gebracht haben. Danke dafür vor allem auch an Pia, Mikka und Jussi, ohne die ich das nie gemacht hätte. Dies ist ein Tipp an all diejenigen, die sich für irgendwas im Leben nicht entscheiden können, von der sie schon lange träumen. Meiner Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich die Dinge am meisten bereue, die ich nicht gemacht habe. So, just do it!
Trotz der ‚Einsamkeit‘ war es auch wieder mal gut, Zeit zu haben um darüber nachzudenken was für ein glückliches Leben ich habe. Ich konnte die für mich tollsten Orten auf dem Planeten nicht nur besuchen, sondern auch dort leben. Wie der Titel sagt ist dies ein Egopost, dennoch will ich auch noch kurz erwähnen wie glücklich ich bin, die schönste und beste Frau des Universums als Partnerin and the most amazing sons of the Galaxy zu haben,.. Wow, ich bin gerade so was von Sentimental. Liegt wohl auch an der viel zu kurzen Nacht und dem Hangover. Gestern hatte ich nämlich gerade wieder einmal einen ‘top day of my life’, und die Enden nicht um 8 Uhr mit einem Buch im Bett…
Am Morgen war ich kurz für einen Surfcheck Run an der Beach. Der Run war aber eher kurz, da ich rasch gesehen habe, dass es massive ‘hollow waves’ hat und nur wenige Surfer draussen sind. Perfekte Bedingungen, also rasch zurück nach Hause, board wachsen, Wetsuit anziehen und voller Motivation wieder zum Strand. Rauspaddeln war nicht ganz einfach mit den grossen Wellen, die einem immer wieder zurück an den Strand drücken wollen. Dank dem intensiven Trainig der leztzten 12 Monate habe ich das aber relativ gut hinbekommen und war schon bald im Lineup mit etwa 7 anderen Surfern, welche ganz locker die tosenden Wellen gesurft haben. Die Szene war sehr eindrücklich. Nur schon das Donnern dieser Biester war scary. Wenn man aber draussen ist, ausserhalb der Zone wo die Wellen brechen, ist das der friedlichste und most relaxing Ort, den man sich überhaupt vorstellen kann. Wenn ich da jeweils sitze und die heranrollenden Wellen beobachte bin ich meinem Nirvana ganz nahe. Ganz speziell hier in Byron, wo regelmässig die Delfine vorbeikommen um hallo zu sagen und wo es zu dieser Jahreszeit auch gar nicht selten ein paar Wale in Sichtweite hat.
Ups, mein Flug ist bald bereit zum boarden. Ich poste noch kurz ein paar Pics der letzten Tage und schreibe dann evtl. später weiter…
21/07/2017, 12:00PM, Sydney (T+4h) – Unterdessen bin ich am Sydney Airport, habe das Terminal gewechselt und warte nun auf den Flug nach Singapore.
Leider habe ich hier nicht viel Zeit zum weiter schreiben, habe den Text kurz überarbeitet und mache dann später weiter.
21/07/2017, 21:00PM, Singapore (T+15h) –
Die Hälfte der Reise ist geschafft. Ich sitze nun in Singapur auf einem Sofa, muss noch ca. 4 Stunden warten bis zum weiterfliegen und schau mir zum Zeitvertrieb auf einem riesen Screen die Wochen Highlights der Premier League an.
Hier noch kurz das Ende des gestrigen Tages. Relativ rasch musste ich feststellen, dass die Wellen für meine Skills noch etwas zu rough waren und der offshore Wind zu stark. Erst hatte ich Mühe, die Wellen zu catchen und als ich es dann doch mal schaffte, habe ich natürlich vor Nervosität den Take Off vermasselt… #rookiemistake – How you hate this moment when your front foot slips off the board while taking off on a beautiful wave… – Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass dies bei Wellen einer gewissen Grösse nicht wirklich Spass macht. Vor allem darf man dann auch wieder von neuem rauspaddeln. Nach ein paar weiteren nervösen Versuchen hab ich mir eingestanden, dass das nichts bringt bwz. im schlimmsten Fall höchstens eine Verletzung. Mit dem guten Gewissen es wenigstens versucht zu haben bin ich zurück nach Hause und habe mir ein leckeres Vegemite Sandwich und ein paar Eier zum Frühstück gemacht.
Nachdem ich rasch noch eine Ladung Wäsche aufgehängt hatte, bin ich um etwa 10 Uhr mit Mikkas Fahrrad nach Byron gefahren. Dabei habe ich einige der Fotos geschossen, die ihr weiter unten sehen könnt. Die ersten paar Fotos sind noch von Brisbane, wo ich die letzten Tage gearbeitet hatte. Nach einem kurzen Besuch der Bibliothek und einer etwa einstündigen Tour habe ich unser Auto aus der Garage geholt, welches einen neuen Alternator (?) bekommen hat. Auf der Rückfahrt hat mich dann Rick angerufen. Er wohnt next door, hat zwei Kinder und nimmt mich einmal pro Woche zum Social Soccer Kick mit seinen Mates. Ausserdem surfen wir ab und zu mal gemeinsam und natürlich haben wir auch schon öfters mal ein gemeinsames Barbie gemacht.
Er meinte, dass er gerade zurück von einem Meeting sei und die Wellen vor unserem Haus ziemlich gut aussehen. Fastforward. Wir haben 2,5 Stunden lang den besten Surf ever. Auf jeden Fall für mich. Das ist in dem Jahr schon ein paar Mal vorgekommen. Aber egal, es war Episch. Ich hab mich gefühlt wie Mick Fanning. Das Beste daran; wir waren nur zu dritt im Wasser. Das heisst, es hatte mehr als genug Wellen für uns alle und man musste so gut wie keine Rücksicht nehmen auf die anderen. Die Wellen waren nicht mehr so aggressiv wie am Morgen, da der Wind nachgelassen hatte und die Tide in den drei Stunden ziemlich weit zurückgegangen ist. Aufhören wollten wir eigentlich gar nicht mehr, aber irgendwann schmerzten die Schultern und Krämpfe in den Beinen begannen uns zu plagen. Ausserdem wollten wir am Abend noch Fussball spielen. Das haben wir dann auch gemacht, nachdem wir während dem Dinner noch den Surf Contest aus Süd Afrika geschaut haben.
Beim Australischen Fussball ist es nicht so wichtig wie gut jemand Spielt oder welches Team gewinnt. Vielmehr geht es darum, dass man nach dem Spiel gemeinsam einen schönen Becher Bier zusammen trinken kann und dabei faule Sprüche klopfen. Leider kann ich bei den Sprüchen aber mit meinem Schweizer Akzent noch nicht so richtig mitmachen…
Auf dem Nachhauseweg haben wir dann noch einen Abstecher in die Byron Bay Brewery gemacht. Dort wurde aus Anlass des bevorstehenden ‚Splendour in the Grass‘ Musikfestival eine Party mit Bands und DJs gefeiert und Pias ‚Store Manager‘ Jesse hat u.a. mit seiner Band dort gespielt. Die wollte ich schon lange mal sehen und es hat sich gelohnt. Die Musik, die sie spielen ist eine Mischung zwischen the Doors, QOTSA und Black Sabbath. Ein perfekter Abschluss eines wunderbaren Tages.
Als ich dann zu später Stunde wieder zuhause war ist mir erst klar geworden, dass ich ja noch gar keine Zeit zum packen und Haus räumen hatte… naja, das war‘s dann wohl mit schlafen. Man muss die Feste feiern wie sie fallen hab ich mir gesagt und mir erst mal einen kleinen Snack gemacht und mir dazu zur Feier des Tages noch ein Gläschen gegönnt. Packen sollte man angeblich nicht mit leerem Magen.
So, meine Uhr sagt, dass es nun in Australien bereits 01:30AM ist. Das heisst schon bald geht es weiter. Hoffentlich kann ich auf dem Flug endlich mal etwas Schlaf nachholen…
Ich schau jetzt mal kurz ob ich hier noch einen WLAN Code organisieren kann um den Blog noch von hier aus posten zu können.
So long, and thanks for all the fish.
See you back in CH soon!
Cheers, C.