Nach einem sehr schönen, langen und heissen Sommer haben wir vor ein paar Wochen hier in New South Wales die Uhren wieder auf Winterzeit umgestellt. Das war kurz nach dem Besuch vom Wirbelsturm (Cyclone) Debbie, der uns ein paar nasse Regentage und kühlere Temperaturen gebracht hat. Wir hatten seit dem letzten Post aber auch sehr erfreuliche Besucher hier. Zum Beispiel Kermit der Treefrog von nebenan.
Aber jetzt erst mal der Reihe nach…
Wie wir im letzten Eintrag schon kurz erwähnt haben, hat uns vor kurzem Pia’s Schwester Carole besucht. Sie hat gute zwei Wochen bei uns verbracht und wir haben mit ihr zusammen die nähere Umgebung erkundet. Das heisst wir wanderten zum Leuchtturm rauf, schlenderten durch Byron Bay, machten Spaziergänge dem Strand entlang nach Broken Head, waren auf dem Lake Ainthworth mit dem SUP, genossen die feinen Ice Creams in Lennox Head und haben auch sonst gut gegessen. Wir besuchten die Killen Falls und machten einen tollen Ausflug an die Gold Coast ins Currumbin Wildlife Sactuary, wo wir viele der einheimischen Tiere zu sehen bekamen. Leider hat das Wetter nicht immer mitgespielt und es hat zum Teil stark geregnet, aber die Temperaturen waren recht mild und wir konnten zwischendurch immer mal wieder ins Meer springen. Am letzten Wochenende konnten wir aber bei strahlendem Sonnenschein wieder mal zum Bangalow Market und uns von den tollen Angeboten verzaubern lassen.
Carole flog zwei Tage bevor Zyklon Debbie in Queensland auf Land traf wieder Richtung Schweiz. Der Zyklon hat in Queensland grosse Schäden verursacht und auch hier im nördlichen New South Wales bekamen wir die Ausläufer zu spüren. Wir hatten stürmische Winde und es hat aus Kübeln geschüttet, dementsprechend sind etliche Flüsse über die Ufer getreten und es gab schlimme Überschwemmungen. Auch die Schulen wurden für einen Tag geschlossen und da es einen Freitag traf, genossen Mikka und Jussi ein langes Wochenende (und das gerade mal eine Woche vor den Osterferien!).
Die Herbststürme haben aber auch eine gute Seite. Seit ein paar Wochen haben wir hier so richtig guten Swell (See-/Wellengang) und die Bedingungen zum Surfen könnten nicht besser sein. Genau so hat sich Christian das Leben in Australien vorgestellt bzw. gewünscht. Der Ort auf dem Foto heisst Broken Head und ist 15 Minuten zu Fuss von unserem Haus entfernt.
Pünktlich zum Beginn der Osterferien am 7. April sind Christian’s Eltern in Brisbane gelandet. Sie hatten den ‘2 weeks gluten free special deal’ gebucht und wir haben versucht auch Ihnen nur die schönsten Seiten unseres Teil des Gartens zu zeigen.
Natürlich haben wir sie auch kulinarisch verwöhnt mit Aussie Spezialitäten wie Vegiemite Toasties, Tim Tams, Fish and Chips, Haloumi Burgers, Craft und Ginger Beers und vielem mehr…
Ein Highlight der Kategorie ‘sh.. happens’ war der Moment, als wir uns aus dem Haus ausgeschlossen hatten und dann mit Hilfe von Nachbars Leiter über den Balkon einbrechen mussten.
Dank den vielen Feiertagen rund um Ostern musste Christian zum Glück nicht sehr viel arbeiten während seine Eltern hier waren und wir konnten ein paar schöne Tage zusammen verbringen, nachdem wir uns für sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatten. Die paar Wochen davor hat es aber angefangen richtig intensiv zu werden in seinem Job. Er arbeitet unterdessen an sehr interessanten und anspruchsvollen Projekten. Zum Beispiel plant er eine WiFi Lösung für ein neues Rugby Stadion in Sydney.
Im Moment sind wir noch immer auf dem ‘student visa’ und Christian darf deshalb nur 20 Stunden pro Woche arbeiten. Daneben muss er regelmässig seine Lektionen in der Schule besuchen und die Hausaufgaben erledigen. Leider sind es aber meist mehr Arbeitsstunden pro Woche, nur kann er die dann nicht verbuchen… deshalb wären wir sehr froh, wenn wir bald das vor bereits 6 Wochen beantragte ‘457 sponsored visa’ erhalten würden. Mit diesem Visum könnte Christian dann Vollzeit arbeiten, was unseren Projektfinanzen nicht schaden würde. Im Sommer wollen wir nämlich für eine Weile zurück in die Schweiz kommen… dazu aber später mehr. Unglücklicherweise hat der Australische Premier Minister aber gerade letzte Woche angekündigt, dass die Visabestimmungen nach amerikanischem Vorbild und in ‘Australia First’ Manier drastisch verschärft werden sollen (https://goo.gl/uwXF8I). Nun hoffen wir fest, dass es für mein Visum noch reicht bevor die Änderungen in Kraft treten.
Eine Sache, für die es uns leider ganz sicher nicht reichen wird ist die grosse 2 Sterne Meisterfeier des FCB. Wir werden nämlich erst im Juli in die Schweiz kommen. Pia und die Kinder werden ab 1. Juli für 6 Wochen und Christian ab dem 22. Juli für ca. 3 Wochen in der Schweiz sein. Einladungen für Barbeque und Raclette Abende könnt ihr uns ab sofort per Email, Skype, FB oder auch per Postkarte senden 🙂
Und wenn wir schon vom Fussball reden, dann kann ich euch hier noch die latest News von den Grasshopers berichten. Die scheinen hier in Australien im Trainingscamp zu sein…
Zum Abschluss noch ganz kurz etwas Tagesaktuelles zum heutigen Anzac Day. An diesem Tag wird den gefallenen Soldaten der australischen und neuseeländischen Armeen gedacht. Früh am Morgen vor dem Sonnenaufgang treffen sich die Leute vielerorts zum ‘Dawn Service’. Danach wird der Tag im Pub verbracht mit Zocken verbracht. Ausschliesslich an diesem Tag ist es nämlich in ganz Australien erlaubt ‘two up’ zu spielen. Da werden drei Münzen hochgeworfen und derjenige Spieler, der auf die richtige Seite der beiden Münzen mit gleichem Bild gewettet hat, entweder Head oder Tail, bekommt von seinem Gegenspieler den zuvor ausgemachten Betrag. Im Zusammenspiel mit konstantem Bierkonsum wechseln bei diesem Spiel sehr grosse Geldmengen den Besitzer. Immerhin gibt es keine Bank wie in einem Spielkasino, wenn man mal von der Theke absieht… In regelmässigen Abständen wird aber eine Spendenrunde ausgerufen, wo die Leute aufgefordert werden für einen guten Zweck ein paar Dollars in einen Kübel zu werfen, was dann jeweils auch ganz anständig getan wird.
Nach der ganzen Aufregung im Pub haben wir uns am Abend zuhause wieder mal ein gemütliches Raclette BBQ zubereitet und danach ein köstliches selbstgemachtes Dessert genossen, welches unsere liebe Oma Erika aus der Schweiz mitgebracht hat.
PS: Diese Leckeren ‘Änisbrötli’ gibt es nur bei uns zuhause und im Restaurant Schwanen in Luzern. Allerliebste Grüsse an unsere geliebte Nadja!
…